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Inselquerung auf La Gomera

Autorenbild: Hasret MutluHasret Mutlu

Aktualisiert: 13. Feb.

Auf meiner einmonatigen Reise auf den kanarischen Inseln im Januar 2025 habe ich einen kurzen Stopp auf der wunderschönen Insel La Gomera gemacht, um den GR 131 zu laufen.


In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf den GR 131 und berichte einmal aus meiner Sicht, wie die Route war und was ich für die Tour alles dabei hatte.



Der GR 131 verläuft von San Sebastian de la Gomera in der ersten Hälfte über die Inselmitte hoch bis zum höchsten Punkt der Insel Alto de Garajonay bis auf 1483m. Gerade auf den ersten 20km dieser Tour hat man einige steile Höhenmeter zu bewältigen. Zudem gelangt man kurz vor dem höchsten Punkt in den Nationalpark Garajonay ein. Die Route bietet eine vielfältige Flora und Fauna. Von kargen und felsigen Landschaften bis hin zu sehr grünen und jungleartiger Natur. Nach dem höchsten Punkt hat man die meisten Höhenmeter hinter sich gebracht und läuft über Igualero, Chipude, El Cercado und Las Hayas runter in Richtung Vallehermoso. Ziel des GR 131 ist die Playa de Vallehermoso. Hierbei müssen insgesamt circa 44km mit über 2300 Höhenmetern im Aufstieg bewältigt werden. Dies kann in zwei bis drei Etappen aufgeteilt werden.


Ich habe für meinen Teil aus dem GR 131 eine Tagestour gemacht und bin den gesamten Weg in unter 7h (reine Bewegungszeit) gelaufen und gewandert. Da ich momentan für den Transvulcania Ultra Trail trainiere war es für mich ein perfektes Training und Härtetest. Die Tour ist in jedem Fall nicht zu unterschätzen und anspruchsvoll. Eine gute Kondition, Fitness und Trittsicherheit ist zwingend erforderlich. Wichtige Informationen über Start, Ziel, Randdaten und Links findet ihr auch nochmal zusammengefasst am Ende dieses Beitrags.


Start als Spätaufsteher


Morgens um 6 Uhr klingelte bei mir der Wecker. Tatsächlich wollte ich kurz vor dem Sonnenaufgang schon auf dem GR 131 im Aufstieg sein. Allerdings ließ ich den Morgen sehr gemütlich angehen. Nach einem guten Frühstück und einem Kaffee schloß ich um 9 Uhr die Tür meiner Ferienwohnung ab. Ich hatte etwas getrödelt. Eigentlich nicht schlimm, da ich kein Zeitdruck habe. Da der GR 131 keine Rundtour ist, musste ich natürlich schauen, wie ich von dort wieder nach San Sebastian de la Gomera gelange. Es gibt Busse, die von Vallehermose aus zu den verschiedenen Orten fahren. Der letzte kommt allerdings um 18 Uhr. Wenn ich den also nicht bekommen sollte, muss ich zur Not ein Taxi nehmen, was selbstverständlich deutlich teurer ist. Der gemütliche Morgen war es mir aber Wert. Daher lief ich ganz entspannt durch San Sebastian und zum Start des GR 131.


Die letzten Meter auf der Straße von San Sebastian
Die letzten Meter auf der Straße von San Sebastian

Relativ schnell wird das Laufen unterbrochen, da es auf den ersten ca. 20km stetig aufwärts geht. Schließlich muss der höchste Punkt auf 1483m erstmal erreicht werden.


In der morgendlichen Sonne stieg ich also stetig auf. Immer wieder ging mein Blick zurück nach San Sebastian. Der Ausblick auf den Ort und auf das Meer waren sagenhaft. Das besondere an einer Insel ist, dass man ab einer gewissen Höhe einen 360 Grad Ausblick hat und überall das Meer sieht. Auf La Gomera hat man noch das Besondere, dass der Teide im Hintergrund auf Teneriffa nicht zu übersehen ist. Diesen Berg nochmal aus der Ferne zu bestaunen war atemberaubend.


Ausblick auf San Sebastian de la Gomera
Ausblick auf San Sebastian de la Gomera
Ausblick auf den Teide
Ausblick auf den Teide

Für mich ging es durch karge Landschaften stetig hoch. Es war felsig und die Trails waren anspruchsvoll und teils steil. Ich traf auf der ersten Hälfte kaum auf andere Wanderer. Auch wenn es knapp 20 Grad waren, wehte weiter oben ein frischer Wind, der für etwas Abkühlung sorgte.




Immer wieder musste ich von den Aussichten und beeindruckenden Felsformationen Fotos machen. Eine solche Landschaft war für mich auch Neuland. Auch wenn ich bereits auf Madeira, La Palma und Teneriffa gewesen bin, hat jede Insel nochmal ihren eigenen Charakter und Besonderheit.


Mein erstes Etappenziel auf dem GR 131 war für mich der höchste Punkt der Insel. In meiner Trailweste befand sich ein Marmeladensandwich, was ich unbedingt als Belohnung dann dort mit dem tollen Ausblick verzerren wollte. Ein größerer Teil des Aufstiegs verläuft teils parallel zur Landstraße, was ich persönlich nicht störend fand, da die Straßen nicht all zu stark frequentiert waren und die Wege trotzdem sehr schön abseits der Straße verliefen.




Mit etwas Durst und Hunger kam ich am höchsten Punkt nach knapp 20km und 1900 Höhenmetern an. Hier ist zu erwähnen, dass ich für die Tour 1,5 Liter Wasser und eigenes Proviant dabei hatte. Bis zu diesem Punkt gab es keine Möglichkeiten Wasser oder Proviant aufzufüllen oder zu kaufen. Die nächst gelegene Möglichkeit ist der Ort Chipude, der knapp 7km vom höchsten Punkt entfernt ist.



Der höchste Punkt


Am Alto de Garajonay hat man einen beeindruckenden Ausblick auf die komplette Insel. Auch den Teide sieht man im Hintergrund. Hier war ich nicht alleine und es waren noch viele andere Touristen dort. Hier ist zu erwähnen, dass man mit dem Auto sehr nah bis an den höchsten Punkt kommen kann und dann wenige Kilometer wandern muss, um den Ausblick zu genießen.



Ich aß genüsslich mein Marmeladensandwich, ruhte mich kurz aus und machte ein paar Bilder von allen Aussichtsperspektiven. nach knapp 15 min begab ich mich in den Downhill, da ich unbedingt Chipude erreichen wollte. Den hier gibt es einen kleinen Supermarkt und ein paar Cafes und Bars, wo man sich nochmal versorgen kann. Mit knapp 250 ml hätte ich die restlichen knapp 24 km nicht schaffen können.




Mittagssnack mit Aussicht
Mittagssnack mit Aussicht

Im stetigen auf und ab kam ich endlich in Chipude an. Ein wirklich kleiner Ort und der Supermarkt ähnelt eher einem kleinen Kiosk. Hier gönnte ich mir eine Packung Datteln, ganz viel Wasser und Limonade. Nach der kurzen Pause wollte ich die Dynamik aufrechterhalten und zog langsam wieder los. Die letzten 14km bis nach Vallehermoso.


Sagenhafte Schluchten und kleine Dörfer


Chipude ließ ich schnell hinter mir und tauchte in weitere kleine Dörfer ein, die alle für sich sehr charmant waren und gerade mit der Landschaft sich verschmolzen haben. Ich querte auch sogenannte "Barrancos" (Tiefe Schluchten) und traf in einem auf ein nettes Ehepaar, was am wandern war. Der Mann war sichtlich beeindruckt als ich ihm bergauf entgegengelaufen kam. Ich blieb kurz stehen, grüßte die beiden und wir unterhielten uns kurz. Für nette Begegnungen muss man immer Zeit finden.




Chipude
Chipude

Supermarkt in Chipude
Supermarkt in Chipude
Neugierige Katze im Dorf
Neugierige Katze im Dorf
Banda de las Rosas
Banda de las Rosas

Das Ziel in Sicht


Von da aus tauchte ich allmählich in dichte Lorbeerwälder ein. Im stetigen Downhill sah ich in der Ferne auch bereits mein Ziel. Ich lief kurz nach 17 Uhr nach Vallehermoso und befand mich auf dem kleinen Marktplatz. Der GR131 würde von hier aus noch knapp 3 km an den Strand gehen. Allerdings sparte ich mir dieses Stück auf dem Asphalt, da ich diese 3 km dann mit 250 Höhenmetern wieder hoch gemusst hätte. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir auch nicht sicher, ob der Bus von da unten aus startet und hier hoch fährt. Mit 41km und etwas mehr als 2300 Höhenmetern beendete ich meine Tour im Ort und lief in den Supermarkt um mir was zu essen und zu trinken zu holen. Den letzten Bus um 18 Uhr konnte ich dann somit auch nicht verpassen. Glücklich, zufrieden und mit müden Beinen saß ich auf einer Bank, trank mein Radler und aß mein selbst gemachtes Bocadillo.




Die Busfahrt war für meinen Geschmak sehr abenteuerlich, da die Straßen auf La Gomera zwar gut ausgebaut sind, aber für einen großen Reisebus dann doch sehr eng schienen.


Nach einer 60 minütigen Busfahrt war ich dann wieder in San Sebastian de la Gomera angekommen. Zu Hause kochte ich Pasta und ließ es mir gut gehen. Ein unglaublicher Tag mit beeindruckenden Eindrücken, die noch lange nachwirken werden. Danke La Gomera ich komme bestimmt wieder. Es gibt da noch den GR 132, der die Insel einmal komplett umrundet.


Alle Informationen zusammengefasst:

  • Start: San Sebastian de la Gomera

  • Ziel: Vallehermoso

  • Distanz: 41km + 2300 Höhenmeter (zur Playa de Vallehermoso sind es nochmal 3km mehr)

  • Versorgung: Die einzige richtige Versorgungsmöglichkeit war im Dorf Chipude bei ca. km 26. Daher sollte man mindestens 1,5 Liter Wasser und Proviant mitnehmen.

  • Beschilderung: GR131 ist komplett beschildert. Es gibt sowohl Kilometer Schilder als auch Beschilderungen, wie weit die nächsten Orte sind.

  • Wetter & Sicherheit: Auf den Kanarischen Inseln hat man das Ganze Jahr über sommerliche Temperaturen. Bei mir waren es im Januar tagsüber 20 Grad. Allerdings kann es in der Höhe durch den Wind und Temperaturschwankungen im Gebirge schnell kalt werden. Insbesondere wenn man verschwitzt an einem Aussichtspunkt kurz stehen bleibt. Daher sollte man immer warme Kleidung dabei haben, die den ganzen Körper bedecken. Mütze, Handschuhe und eine wasser- und winddichte Jacke sind für mich persönlich immer Pflicht. Auch das Erste Hilfe Set mit Rettungsdecke darf nicht fehlen.

  • Podcast: Ich berichte über meine Reise im Trampelpfadlauf Podcast Folge 79


Meine Ausrüstung:


Wart ihr schonmal auf den Kanaren oder habt eine ähnliche Tour gemacht? Lasst es mich gerne wissen und schreibt mir entweder über das Kontaktformular oder über meine Social Media Kanäle: hasretsmovement




*Der Beitrag enthält Links und unbezahlte Werbung. Alle Angaben und Berichte sind persönliche Erfahrungen und ohne Gewähr.




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