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Die Reise ins Hohe Atlas Gebirge - Marokko

  • Autorenbild: Hasret Mutlu
    Hasret Mutlu
  • 25. Aug.
  • 7 Min. Lesezeit

Im März 2025 war ich das erste Mal auf dem afrikanischen Kontinent – genauer gesagt in Nordafrika. Zusammen mit meinem Bruder hatten wir uns spontan dazu entschieden, nach Marokko zu reisen. Seit langer Zeit stand dieses Land ganz oben auf meiner Reiseliste. Besonders reizten mich die Kultur, die kulinarischen Highlights und die vielfältigen Landschaften. Marokko ist ein sehr facettenreiches Land.

Ich war insgesamt acht Tage dort und möchte in diesem Beitrag speziell von unserer Zeit im Hohen Atlas berichten.


Wir waren im Atlas Gebirge in dem Dorf Imlil (Höhe ca. 1700m), welches knapp 1:30h mit dem Auto von Marrakech entfernt liegt. Dort haben wir ein paar Wanderungen gemacht, sehr leckeres authentisches Essen genoßen und konnten uns einen guten Eindruck von einigen Berber Dörfern in den Bergen machen. Auf unserer kurzen Zeit von insgesamt vier Tagen, haben wir wunderschöne Begegnungen mit Einheimischen gehabt. Eine kurze Zeit, die uns ein Stück weit auch geprägt hat.


Inhaltsverzeichnis:



Die Anreise nach Imlil

Da wir bereits zwei Nächte in Marrakech verbracht hatten, war die Anreise nach Imlil recht unkompliziert. Es gibt hierbei zwei Möglichkeiten. Man hat die Möglichkeit vom Busbahnhof in Marrakech einen Bus nach Imlil zu nehmen. Dieser benötigt allerdings für diese Strecke deutlich länger als wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Die andere und wesentlich teurere Variante ist, sich ein Taxi zu nehmen. Hierbei würde ich euch empfehlen an den zentralen Taxistand direkt neben der Busstation in Marrakech zu gehen (Station grande taxi Marrakech - Rue Oqba Ben Nafaa).


Vor der Fahrt solltet ihr euch unbedingt auf einen Fixpreis einigen. In unserem Fall lief dort ein Mitarbeiter rum, der alles im Überblick hatte und organisierte. Wir haben knapp 30 Euro für die gesamte Fahrt zu zweit bezahlt gehabt. Dies kann jedoch je nach Jahreszeit auch gerne mal variieren. Die Busfahrt ist deutlich günstiger. Allerdings ist es nicht ganz komfortabel und dauert auch länger. Da wir nicht allzu viel Zeit hatten, haben wir uns das Taxi gegönnt.


Unsere Unterkunft

In Imlil selbst gibt es sehr viele Möglichkeiten gut unterzukommen. Wir haben über Booking recht spontan eine sehr günstige Unterkunft mit Frühstück gefunden. Umgerechnet waren es ca. 25 Euro pro Person und Nacht mit Frühstück. Die Unterkunft war sehr sauber und das Frühstück war ebenfalls köstlich. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es sich hier nicht um Hotels handelt, sondern eher private Unterkünfte, bei denen es eine Handvoll Zimmer gibt. Das macht den Aufenthalt umso authentischer, da man hier mit den Locals auch in Kontakt kommt. Wir haben die vier Nächte im Atlas Haven verbracht. Einer der Besitzer war selbst Mountain Guide und hat uns ebenfalls einige Tipps für Wanderungen mitgegeben. Die Zimmer waren sehr einfach eingerichtet. Was uns direkt auffiel war, dass wir insgesamt vier großen dicke Decken hatten. Die waren auch bitter nötig, da es im März Nachts extrem abkühlte und es sehr kalt wurde.


Terasse vom Atlas Haven in Imlil
Terasse vom Atlas Haven in Imlil

Wanderungen rund um Imlil

Nach Imlil sind wir hauptsächlich zum wandern gefahren. Der Trubel in Marrakech war uns nach nur zwei Tagen zu viel gewesen.


Generell kann man rund um Imlil schöne Touren machen. Auch mit der App "Komoot" ist die Planung sehr gut möglich. Alle Wege, die wir begangen sind, existieren zu diesem Zeitpunkt auch. Also war die digitale Planung verlässlich. Um sich vielleicht einen detaillierteren Eindruck zu machen empfiehlt sich ein Wanderführer-Buch mit einer manuellen Karte des Gebietes.


Im März lag zumindest bis auf knapp 2000m kein Schnee mehr. In den weiteren oberen Lagen über 2500m gab es teilweise noch Schnee. Über 3000m war dann alles puderweiß.


Imlil liegt unmittelbar am Nationalpark Toubkal mit beeindruckenden Bergen und einer engen Verbindung zur Berberkultur. Besonders die ganzen kleinen Dörfer mit den ganzen Lehmhäusern in den Bergen waren beeindruckend. Hier läuft das Leben komplett autark und das Essen oder notwendige Mittel werden teilweise über die Pässe selbst getragen.


Unsere erste Wanderung machten wir am Tag unserer Ankunft. Schnell mussten wir feststellen, dass es nicht wie bei uns zu Hause ausgeschilderte Wege gibt. Hier gibt es einfach viele wilde Pfade und daher muss man immer gut aufmerksam sein, wo man lang läuft. Wir begaben uns in höhere Lagen und fanden einen Hirten mit seinen Ziegen und Pferden. Die Ausblicke auf die höher gelegen Berge waren einmalig. Oberhalb vom Dorf "Aroumd" wanderten wir im Gebirge ein kleines Stück und genoßen die Ruhe und Stille. Nach etwa 10km waren wir wieder in Imlil und gönnten uns ein sehr leckeres und traditionelles Abendessen bei "La table de tigmi Ait Mizane". Hier waren wir dann noch zwei weitere Male zu Besuch. Das Essen war atemberaubend lecker und authentisch gewesen.


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Am nächsten Tag machten wir uns auf eine längere Runde auf. Rund 20km mit knapp 1100 Höhenmetern ging es von Imlil hoch zum Tamatert Pass, der auf ca. 2200m lag. Hier gab es eine kleine Hütte, bei dem wir uns ein Minztee gönnten und die Aussicht ins andere Tal genoßen. Wer noch eine Gipfel mitnehmen möchte, kann von da aus auch hoch zum "Aourirt n' Quassif" (Höhe ca. 2700m). Es folgte dann ein steiler Abstieg zum Dorf Tinoughrine. Durch das Tal wanderten wir dann an einem Fluss ins nächste Dorf nach Ikkiss. Hier trafen wir auch ein paar Einheimische Kinder, die uns unbedingt den Weg zeigen wollten. Zur Belohnung gaben wir den drei kleinen Kindern ein paar von unseren Riegeln. Von Ikiss aus ging es dann hoch über den nächsten Pass und dann runter in Richtung Aguersioual Unten angekommen geht es dann leicht ansteigend wieder zurück nach Imlil. Eine wirklich schöne Tour mit tollen Aussichten.


Unterwegs durch Imlil
Unterwegs durch Imlil
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Frischer Minztee am Tamatert Pass
Frischer Minztee am Tamatert Pass
Am Fluss entlang Richtung Ikiss
Am Fluss entlang Richtung Ikiss
Wilde Wege
Wilde Wege

Eine weitere Tour gab es dann am darauffolgenden Tag mit etwas müden Beinen hoch zum Tizi Miznik Pass auf ca. 2300m. Oben angekommen gab es frisch gepressten Orangensaft in einer kleinen Hütte. Die Sonne schien und es war ein perfekter Bergtag mit fabelhafter Aussicht runter nach Imlil. Auf der anderen Seite konnte man ebenfalls weit ins Tal und auf die umliegenden Berge schauen. Wir machten uns gestärkt auf zum Tassgimount summit (Höhe ca. 2674m). Die Aussicht von dieser Erhebung war traumhaft schön.


Von dem Pass Tizi Miznik kann man auch zu dem bekannten Wasserfall "Ighouliden" wandern, was die Tour für uns kilometer- und höhenmetertechnisch verlängert hätte. Wir entschieden uns daher vom Berg abzusteigen und wieder Richtung Imlil zu wandern. Im Atlas Gebirge gibt es auch vereinzelt Hütten (sogenannte Refuge) in denen man übernachten kann. Diese Unterkünfte kann man auch selbst anfragen und reservieren. Wenn man eine Tour mit einem Guide gebucht hat, ist dies meistens inkludiert.


Blick ins Tal - Imlil
Blick ins Tal - Imlil
Aussicht vom Tassgimount summit
Aussicht vom Tassgimount summit

Aussicht vom Tassgimount summit
Aussicht vom Tassgimount summit
Aussicht vom Tassgimount summit
Aussicht vom Tassgimount summit
Aussicht vom Tassgimount summit
Aussicht vom Tassgimount summit

Insgesamt haben wir auf all unseren Wanderungen und auch in Imlil selbst sehr liebe, hilfsbereite und nette Menschen getroffen. Da zu der Zeit auch Ramadan war, wurden wir desöfteren auch von Einheimischen zum Essen eingeladen. Ein Abend verbrachten wir so auch mit einem lokalen Teppichverkäufer, der sein Essen mit uns teilte.


Der höchste Berg Nordafrikas - Mount Toubkal


Der höchste Berg des Atlas Gebirge thront mit ca. 4167m über die umliegenden Berge. Dieser Berg ist der höchste Berg Nordafrikas und sehr bekannt. Seit 2019 gibt es eine Regelung, dass der Aufstieg nur mit einem gebuchten Guide erfolgen kann. Über Seite wie bspw. "Get your Guide" können unterschiedliche Touren gebucht werden. Im Dorf Imlil bieten ebenfalls viele Leute geführte Touren auf den Toubkal an. Als erfahrener Trailrunner und Bergwanderer kann ich rein von den Fakten und den Berichten sagen, dass der Toubkal keine große technische Herausforderung darstellt. Ganz klar muss einem bewusst sein, dass man über 4000m Höhe sein wird und die Luft entsprechend dünn sein kann. Eine gewisse Akklimatisierung im Voraus würde ich jedem dringend empfehlen. Auch die Ausrüstung angefangen von geeignetem Schuhwerk, Funktionskleidung bis hin zum Proviant und Sicherheitsausrüstung wie einem Erste-Hilfe-Set mit Rettungsdecke etc. ist extrem wichtig. Selbstverständlich müsst ihr auch eine gute Fitness und Ausdauer mitbringen. Es gibt verschiedene Varianten von zwei bis hin zu drei Tagestouren, bei denen man in Refuges übernachtet. Ohne Guide zu wandern, besonders auf den Toubkal empfehlen diverse Tourenberichte und auch vor Ort die Locals nicht, da es mittlerweile Check Points gibt, bei denen kontrolliert wird, ob ihr auch eine Zulassung habt, um rauf zu gehen. In der Vergangenheit kam es oft zu Unfällen und leider auch zu Straftaten. Hier möchte die Regierung eine gewisse Kontrolle haben. Zudem verdienen die Leute vor Ort auch Geld damit und leben teilweise von den Touren. Die Kosten für die Touren variieren stark, sind allerdings vom Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten und Arten, wie man den Toubkal besteigen kann. Von anspruchsvoller bis hin zu langsamer und mehr Pausen.


Tatsächlich hatte ich mich erst auf dem Weg nach Imlil über die Besteigung informiert. Im März liegt in den höheren Lagen des Atlas Gebirges noch reichlich Schnee. Auf dem Toubkal selbst ist es zu der Zeit eisig kalt. Demnach sind sehr warme Klamotten und auch mindestens Grödel oder Steigeisen Pflicht. Wir waren für die Besteigung nicht ausreichend ausgerüstet. Man konnte in Imlil selbst eine Menge an Ausrüstung auch ausleihen, aber wir beschränkten uns eher auf die umgebenden Pässe und Berge, bei denen wir ohne viel Aufwand gemütlich wandern konnten. Den Toubkal habe ich allerdings weit oben auf meiner Liste und ich würde diesen Berg zu gerne einmal besteigen. Unser Guide aus der Unterkunft vom Atlas Haven erzählte uns, dass man auch in einer anspruchsvolleren Tour den Toubkal und den zweit höchsten Berg "Timesguida" (Höhe ca. 4089m) besteigen könnte.


Eine weitere Empfehlung für begeisterte Trailrunner/ Bergläufer ist die Veranstaltung "Ultra Trail Atlas Toubkal"mit verschiedenen Distanzen im Nationalpark.



Ein hektisches Ende der Reise

Meine Reise hatte leider ein etwas hektisches Ende. Mein Bruder und ich sind unabhängig von einander nach Marokko gereist. Leider wurde aufgrund eines Streiks mein Rückflug abgesagt. Mir blieb nichts anderes übrig als ein Tag früher von Imlil aus abzureisen, um am nächsten Tag in Agadir (Küstenstadt am Atlantik) einen anderen Flug zu erwischen. Ich fuhr daher früh morgens nach dem Frühstück von Imlil mit dem Taxi nach Marrakech und dann mit dem Bus ca. 2:30h nach Agadir. Hier verbrachte ich den Abend am Strand. Mein Bruder war die Tage vor unserer gemeinsamen Reise bereits in Agadir und hat einige Tage in Taghazout zum surfen verbracht. Für mich ging es aber am nächsten Tag morgens direkt zum Flughafen und dann wieder zurück nach Köln.


Falls ihr weitere Fragen habt, könnt ihr mir gerne über das Kontaktformular eine Mail schreiben oder mich auf meinen Social Media Kanälen kontaktieren.


Wenn ihr weitere Insights über die Reise haben wollt, solltet ihr unbedingt in die Podcast-Folge hören:






Dieser Beitrag enthält unbezahlte Markennennungen. Die genannten Informationen basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und stellen keine bezahlte Werbung dar. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr.





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