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  • AutorenbildHasret Mutlu

Hüttenwanderung auf dem Meraner Höhenweg

Im Sommer 2022 war ich zusammen mit meiner besseren Hälfte das erste Mal in Südtirol unterwegs. Unsere erste Hüttenwanderung auf einem sehr besonderen Höhenweg. Und zwar dem Meraner Höhenweg, der als einer der schönsten Rundwege im Alpenraum gilt.


Wir sind Anfang Juni in 6 Tagen den kompletten Weg gewandert. Auf 6 Etappen konnten wir eindrucksvolle Momente und Erlebnisse von Südtirol mitnehmen. Der Meraner Höhenweg umrundet einmal die Texelgruppe, der Teil des Naturparks Texelgruppe ist.


Zu unserem Abenteuer auf dem Meraner Höhenweg gibt es auch einen kurzen Film, den bereits viele gesehen haben. Die positive Resonanz hat uns sehr gefreut. Danke an dieser Stelle an jeden Zuschauer oder jede Zuschauerin!


In diesem Zuge kamen auch einige Fragen auf, die ich gerne in diesem Beitrag beantworten möchte. Insbesondere zu unserer Ausrüstung, den Übernachtungen und ein paar allgemeine Informationen, die für die Wanderung aus unserer Sicht wichtig sein könnten.


Falls ihr den Film noch nicht gesehen habt:


Darüber hinaus habe ich im Trampelpfadlauf - Podcast ebenfalls einige Infos und "Insights" von unserer Reise geteilt: Folge 21

Vielleicht auch gut zu erwähnen, dass ich Co-Host dieses Podcasts bin und gemeinsam mit meinem guten Freund Holger Lapp über spannende Abenteuer und "Draußen-Momente" spreche. Hört gerne mal rein!


Planung und allgemeine Infos über den Höhenweg

Wie bereits erwähnt, sind wir den Höhenweg in 6 Tagen gewandert. Da der Meraner Höhenweg sehr gut erschlossen ist, ist es möglich die Etappen nach eigenem Belieben selbst zu gestalten. Wir hatten uns bei der Planung an die Etappenvorschläge von der Seite "Merano-Suedtirol" gehalten. Hier sind alle Etappen mit GPX-Dateien für die Navigation hinterlegt und genaue Informationen zu den einzelnen Etappen.

Die Seite über den Meraner Höhenweg: hier


Die Empfehlung den Höhenweg zu gehen ist laut der Seite "Merano-Suedtirol" (Stand 13.01.23) von Juli bis Ende September. Der südliche Teil ist sogar je nach Schneeverhältnissen von Mai bis Oktober begehbar. Der Höhenweg ist für geübte und trittsichere Bergwanderer geeignet und daher nicht zu unterschätzen. Bei unserer Planung haben wir besonders darauf geschaut nach wie vielen Kilometern es Möglichkeiten gibt einzukehren oder im Notfall abzukürzen/abzusteigen. Insbesondere haben wir nach alpinen Stellen Ausschau gehalten, bei denen man gegebenenfalls geeignete Ausrüstung benötigt.


Die Alpinste Etappe vom Meraner Höhenweg ist die Überquerung des Eisjöchls. Da wir etwas außerhalb der Saison unterwegs waren (Anfang Juni), hatten wir oben noch etwas Schnee. Deshalb hatten wir ebenfalls Grödel dabei und haben uns am Vortag des Aufstieges beim Hüttenwirt im Eishof informiert, ob die Überquerung (wegen Schnee) möglich ist. Wir hatten auch Glück, dass wir am Aufstiegstag traumhaftes sonniges Wetter hatten. Der Aufstieg vom Eishof aus ist gut begehbar gewesen und das Bergpanorama war absolut atemberaubend. Weiter oben auf knapp 2900m Höhe kann es trotz sonnigem Wetter schon ziemlich kalt werden. Daher darf die dickere Jacke, ein langes warmes Oberteil, eine Überhose, Mütze und Handschuhe nicht fehlen.

Generell haben wir von Tag zu Tag geschaut. Das Wetter haben wir am Abend vorher und morgens immer abgecheckt. Hier gibt es hilfreiche Wetter-Apps, bei denen man sich informieren kann. Wir haben "WetterOnline" genutzt. Die einzelnen GPS-Daten und den Routenverlauf hatten wir digital mit "Komoot" auf unseren Smartphones. Die Navigation haben ich mit meiner Garmin Fenix 7 gemacht, bei der ich ebenfalls alle Streckendaten drauf hatte. Hier konnte ich mit dem Kartenmaterial von Garmin alle Informationen direkt sehen. Zudem ist der Höhenweg sehr gut ausgeschildert. Dennoch empfiehlt es sich ebenfalls eine analoge normale Karte des Gebietes bzw. des Höhenweges zu holen. Digitale Karten sind praktisch, aber auch eine analoge Karte, kann in manchen Situationen hilfreich sein (bspw. wenn die Geräte ausfallen).


Unsere Wanderung haben wir in Hochmuth gestartet und hatten an der Seilbahn Hochmuth in Dorf Tirol geparkt. Das Auto konnten wir gegen eine tägliche Gebühr dort stehen lassen. Das Parken hatte uns 5 Euro pro Tag gekostet.


Ausrüstung

Die meisten Fragen, die wir erhalten haben, war zu unserer Ausrüstung. Hier möchte ich einmal die wichtigsten Sachen vorstellen. Eine genaue Packliste wird es nicht geben, da es für jeden schon sehr individuell ist. Dennoch wird denke ich der ein oder andere wichtige Tipp dabei sein.


Einige Produkte, die ich dabei hatte, hatte ich vor unserer Wanderung auf dem Höhenweg auch für Trampelpfadlauf.de getestet. Zu diesen Produkten gibt es demnach ausführliche Testberichte, die ich dann auch verlinken werde.


Rucksack

Wir hatten auf unserer Tour keinen klassischen Wanderrucksack dabei. Da ich aus dem Trailrunningsport komme, war es mir wichtig möglichst leicht und minimalistisch unterwegs zu sein. Daher hatten wir eine Art Lauf- und Wanderrucksack in Westenform dabei. Ich habe meinen Salomon XA 35l genutzt und Denise den Ultimate Direction Fastpack 30l. Beide sind sehr leicht, wasserabweisend und sitzen eng am Körper. Zudem machen beide Rucksäcke die Bewegungen sehr gut mit. Da wir nur jeweils 30 - 35l Platz hatten, waren wir auch beschränkt in dem was wir mitnehmen konnten. Vorab: An der Ausrüstung für unsere Sicherheit haben wir nicht gespart. Das sollte man auch nicht, da man im Hochgebirge unterwegs ist. Aber dazu gleich mehr. Wichtig zu erwähnen ist auch, dass beide Rucksäcke über ein Trinksystem verfügen. Und zwar kann man vorne im Bereich der Brust "Soft-Flasks" (Flaschen aus weicherem Material) in die dafür vorgesehenen Taschen stecken. Das hat den Vorteil, dass man während der Bewegung trinken kann und nicht erst stoppen muss. Zudem trinkt man auch öfters, was ebenfalls wichtig ist.

  • Testbericht zum Ultimate Direction Fastpack 30l: hier

Ultimate Direction Fastpack 30

Kleidung

Besonders an der Kleidung haben wir viel gespart. Den soviel braucht man eigentlich gar nicht. Insbesondere wenn man funktionelle Merino-Sportkleidung dabei hat. Merinowolle hat die Eigenschaft geruchshemmend zu sein und die Körpertemperatur auch bei Nässe zu regulieren und zu wärmen. Zudem trocknen die Sachen sehr schnell. Aber besonders die Geruchshemmung ist ein großer Vorteil. So braucht man nicht unzählige Shirts mitnehmen. Außerdem hatten wir für Handwäsche eine kleine Tube "Rei in der Tube" dabei. So haben wir auch nach einigen Tagen unsere Sachen per Handwäsche kurz geschrubbt und zum trocknen direkt aufgehangen. Morgens waren die Sachen dann in der Regel schon trocken.

Wir hatten auch keine klassischen Wanderhosen dabei, sondern habe unsere Laufkleidung zum wandern genutzt. Beispielsweise hatten wir 2 in 1 Laufshorts dabei. Eine Warme Jacke, die wasser- und winddicht ist, darf bei einer Wanderung in den Bergen nicht fehlen. Ich habe seit einiger Zeit die Helly Hansen Verglas Infinity Shell Jacket im Einsatz. Auch bei dieser Tour hatte ich diese Jacke an. Da man in den Bergen unterwegs ist, ist es wichtig auch Kleidung für kalte Temperaturen dabei zu haben. Bei einem Temperatursturz kann es oben ganz schön kalt werden. Daher hatten wir lange gefütterte Wintertights (Laufhose), Handschuhe, eine wasser- und winddichte Überhose, eine Mütze und ein Buff (Schlauchtuch als Schal) dabei. An einem Tag hatten wir dauerhaften Regen gehabt, da haben uns unsere Regenponchos zusätzlich geschützt. Für den Sonnenschutz war eine Sonnenbrille, eine Kappe und natürlich Sonnencreme im Gepäck.

  • Testbericht zur Helly Hansen Verglas Infinity Shell Jacket: hier



Schuhe

Auch bei unseren Schuhen sind wir anders vorgegangen. Denise hatte ihre Trailrunning-Schuhe von Salomon an (Salomon Sense Ride 3) und ich hatte Alpine Speed Hiking Schuhe von Salewa an (Salewa Dropline). Beide Schuhe sind keine hochgeschnittenen Schuhe und sehr leicht. Generell sind wir beide kein Fan von schweren "Wanderklötzen". Diese machen aber bei hochalpinen Wegen durchaus Sinn. Da wir schon öfters in den Bergen unterwegs waren und wir uns mit den leichteren Schuhen wohler fühlen, haben wir wieder auf eine Mischung aus Lauf-und Wanderschuh zurückgegriffen. Wobei Denise Sense Ride 3 schon reine Trailrunningschuhe sind. Hier ist zu erwähnen, dass beide Schuhe für Trails gemacht sind und auch entsprechende Griffigkeit auf unterschiedlichen Untergründen besitzen. Auch der Zehenschutz vorne am Schuh ist gegeben.

Für Blasen oder Reibungen kann ich euch unbedingt die "Sidas Anti Friction Cream" empfehlen. Damit haben wir morgens bevor wir losgegangen sind unsere Füße eingecremt. Generell hatten wir auf der gesamten Tour keine Probleme mit Blasen oder Reibungen an unseren Füßen, was bei solch längeren Touren durchaus vorkommen kann.

  • Testbericht zum Salewa Dropline Wanderschuh: hier


Stöcke

Denise hatte klassische einfache Wanderstöcke mit Schlaufen von Decathlon dabei. Da ich bei Bergläufen teilnehme und Trailrunning seit einigen Jahren mache, hatte ich sehr leichte Lauf/Wanderstöcke aus Carbon von Leki dabei. Der Griff funktioniert allerdings über ein spezielles System, bei dem man sich mit Handschuhen in den Stock einhackt. Dieses System wurde von Leki entwickelt.

  • Testbericht zum Leki Ultratrail FX.ONE SUPERLITE: hier


Versorgung

Der Meraner Höhenweg ist sehr gut erschlossen und man kommt immer wieder an Orten oder einzelnen Hütten vorbei, bei denen man einkehren kann. Dennoch hatten wir auch einen kleinen Essensvorrat mit dabei. Dazu zählten Riegel von Powerbar, jeweils 2 Gerichte von Travellunch (Outdoor-Gerichte Gefriergetrocknet), kleine Porridge-Tüten, ein paar Teebeutel und Gemüsebrühe. Im Gepäck war demnach auch ein kleiner leistungsstarker Kocher mit sehr leichtem Topf von SOTO drin. Den haben wir dann mal für einen Tee oder einen kurzen Snack (Porridge) genutzt. Die Brühe war nach den Wanderungen ganz gut, um den Salzhaushalt wieder aufzufüllen. In der Unterkunft haben wir morgens meist gut gefrühstückt und sind früh losgegangen. Abends gab es dann in der nächsten Unterkunft ein gutes Abendessen. Generell hat uns das Essen in allen Unterkünften oder Hütten sehr gut geschmeckt und wir hatten keinerlei Probleme gehabt. Wasser hatten wir jeweils 1Liter dabei gehabt, was vollkommen ausgereicht hat, da es immer wieder an Hütten oder natürlichen Quellen die Möglichkeit gab aufzufüllen. Bei natürlichen Quellen sollte man aber immer aufpassen, dass oberhalb keine Weidetiere grasen oder die Gefahr besteht, dass das Wasser nicht sauber ist. Generell haben wir größtenteils in Hütten aufgefüllt. Ich hatte aber auch einen kleinen Wasserfilter für meine Soft Flask von Salomon dabei.

  • Testbericht zum Kocher: hier

  • Testbericht Outdoor-Gerichte: hier

  • Testbericht Salomon XA Filter: hier




Mittagspause nach dem Abstieg vom Eisjöchl

Sicherheit

Das Thema "Sicherheit" ist in den Bergen sehr wichtig. Daher hatte jeder von uns eine Rettungsdecke, ein kleines Erste-Hilfe-Set, eine Trillerpfeife, Grödel (falls Schneepassagen kommen), Warme Kleidung und eine kleine Stirnlampe dabei. Auch eine Bergversicherung haben wir beide schon seit einiger Zeit abgeschlossen. Denise und ich sind Mitglied beim Deutschen Alpenverein - Sektion Köln. Hier ist auch die Bergversicherung mit drinnen. Es gibt natürlich auch noch andere Anbieter und Möglichkeiten. Unfälle können leider immer vorkommen. Man muss "nur" umknicken und nicht mehr weitergehen können. Da ist man dann unter Umständen auf die Bergrettung angewiesen und könnte ohne Versicherung ziemlich teuer werden. Wenn man sowieso viel in den Bergen unterwegs ist, lohnt sich dies enorm und dient auch der eigenen Sicherheit.


Elektronik

Wir hatten beide eine kleine Powerbank dabei mit entsprechenden Ladekabeln für Smartphones und unsere Uhren. Den Film über unser Abenteuer habe ich mit der GoPro Hero 9 erstellt. Ich hatte auch eine kleine leichte Drohne mit zwei Akkus dabei (DJI Mavic Mini).


Übernachtungen

"Wo genau haben wir den eigentlich auf unserer Tour geschlafen?"

Das war auch eine oft gestellte Frage. Ich liste mal die Unterkünfte auf:

Katharinaberg im Schnalstal

Eishof im Pfossental

Alle Unterkünfte kann ich wärmstens aus persönlicher Sicht empfehlen. Uns hatte es sehr gut gefallen und die Gastgeber*innen waren sehr freundlich und hilfsbereit gewesen. Ein wichtiger Hinweis wäre, dass man genug Bargeld mitnimmt, weil nicht überall eine Kartenzahlung möglich ist. Ihr solltet daher genug Bargeld für die Unterkünfte und zum Einkehren oder Abendessen dabei haben. Die meisten Unterkünfte hatten in der Regel das Frühstück inklusive. Bei einigen gab es sogar Halbpension. Da sollte man sich je nach Unterkunft dann vorher erkundigen.

Eine Auflistung über alle Unterkünfte auf dem Meraner Höhenweg findet ihr auf dieser Seite: hier


Kosten

Wir wurden auch oft gefragt, wie viel uns der Urlaub ohne die Anreise gekostet hat. Das kann man natürlich nicht pauschal sagen, da es bei jedem anders sein kann. Wir haben ca. 300 Euro pro Person für die Unterkünfte gezahlt, wobei wir auch in vier Unterkünften Doppelzimmer hatten und kein Mehrbettzimmer. 150 Euro pro Person hatten wir fürs einkehren oder Abendessen einkalkuliert. Mit der Summe von 450 Euro sind wir gut zurecht gekommen. Das sollte jeder aber im Voraus gut durchdenken und kalkulieren.


Das waren auch schon alle Informationen und Tipps zu unserer Hüttenwanderung auf dem Meraner Höhenweg. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Überblick über die wichtigsten Themen verschaffen. Falls ihr darüber hinaus noch Fragen habt, könnt ihr euch gerne via Social Media (hasretsmovement) oder per Mail melden.


Bleibt gesund und in Bewegung


Euer Hasret














*Die vorgestellten Informationen sind persönliche Empfehlungen und ohne Gewähr. Der Autor des Beitrags kann für eventuelle Schäden oder Verletzungen, die aus den vorgestellten Informationen im Beitrag resultieren, keine Haftung übernehmen.

*Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung.



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